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3 Punkte von Luka Valentin: Immer wieder inszeniert der Film Momente des Unverständnisses angesichts literarischer Werke: die 50erJahre-Nachbarin verzieht nur die Augenbrauen in einem maskenhaft lächelnden Gesicht, als ihr Laura den Inhalt von „Mrs. Dalloway“ zu schildern versucht; vom preisgekrönten Roman des schwerkranken Richard Brown wissen seine Bekannten nur zu sagen, die Lektüre sei sehr schwierig.
Solche Reaktionen, scheint es, möchte dieser Film gerade nicht provozieren; er möchte es dem Zuschauer leicht machen. Denn trotz seines ambitionierten Inhaltes – die leitmotivische Verknüpfung der Lebensgeschichten dreier Frauengenerationen im Zeichen von Virginia Woolfs Roman „Mrs. Dalloway“, bedient er sich doch auf narrativer Ebene äußerst konventioneller Mittel. So droht der permanente Einsatz der Parallelmontage bisweilen die äußerst verschiedenen – und für ihre jeweilige Zeit durchaus nicht typischen – Lebensweisen der Protagonistinnen im Schlagschatten einer ominösen Universalität zu nivellieren. Die fragile Komplexität der nahezu phänomenologischen Bewusstseinsbeschreibungen Virgina Woolfs weicht hier der standardisierten Stringenz einer Hollywood-Produktion.
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