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5 Punkte von anonym: Der Film besticht dadurch, dass er nicht eine immer wieder ähnlich erzählte Geschichte auf die selbe Art und Weise aufwärmt. Es geht nicht um emotionsgeladenes Anschreien und gemeinsames Happy End. Nicht um Nähe und warme Worte, die Konflikte lösen. Es geht viel mehr um stummes und verstörtes Wanken, nachdem Erkenntnisse einen vor den Kopf geschlagen haben. Genau diesen Moment, dieses diffuse Gefühl, gibt der Film in 83 Minuten gekonnt in starken, zugleich realistisch-vertrauten und auch surreal-traumhaften Sequenzen wieder. Ein Zweifeln in Bildern. Ein Überschreiten von Grenzen, hinter denen nur verschwommene Irrationalität und Verwundung bleibt.
Dabei verbleiben die Figuren fast schemenhaft, aber auf vertraute, nachvollziehbare Art. Keine hochgestochenen Dialoge und Dispute, sondern einfache Sätze wie von berauschten Sinnen, hinter denen man viel erahnen kann.
Das Folgen dieser Frau gestaltet sich auf einer emotionalen Ebene, die einen stumm in den Bann zieht. Das sehr überzeugende Spiel von Nina Hoss gliedert sich perfekt in die stimmige Bilderwelt ein. Und so verwundet und verstört der Film doch in allem bis ins Einzelne ist, so wunderschön ist er doch zugleich.
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