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3 Punkte von geigenzart: Was in der Frühlingsgeschichte von 1990 gut funktionierte und unaufdringlich und angenehm verlief - die intellektuellen Dialoge, die die Protagonisten führen, läuft hier hölzern auf Stelzen. Das sind weniger Dialoge, vielmehr ein Essay in Scheindialogen, wobei man sich die Stichworte gegenseitig zuwirft. Es geht um die Liebe, um Wahrheit, Lüge und Täuschung in der Liebe und in der Beziehung. Das wirkt teilweise wie aufgesagt, auf jeden Fall geschaupielert, fast so schlimm wie Weltverbesserungstheater. So stehen die zunächst blassen Charaktere in wunderschönen sonnigen Herbstlandschaften und betatschen unfachmännig die Weinreben während sie ihre Befindlichkeiten und Wertevorstellungen vortragen. So richtig in Fahrt kommt der Film im letzten Drittel, wenn es zum Hochzeitsfest zum Aufeinandertreffen der 2 anrangierten Herren mit der Dame, die man zwangsbeglücken will, kommt. Das fand ich dann spannend und fragte mich: wie wird es ausgehen. Wer spielt das Spiel mit? Durchschaut es die Winzerin? Und wenn: wie reagiert sie? Erst da kommt das Potenzial der Darsteller heraus und die Wortgefechte konnte ich mitleben.
Ein Film, den man der Vollständigkeit wegen sehen sollte. Für sich allein zu schwach.
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