_Lilies - Theater der Leidenschaft_
(Lilies)
Kanada   1996    94 min    DVD   

Standorte  Queer
  
Genre  Liebesfilm   Drama   Queer
Sprachen  Deutsch   Englisch   
  
Regie John Greyson  
Drehbuch Michel Marc Bouchard  
Schauspiel Gary Farmer   Brent Carver   Matthew Ferguson   Marcel Sabourin   Jason Cadieux   Danny Gilmore  
Kamera Daniel Jobin  
Musik Mychael Danna  

Inhalt 

Bei einem Besuch im Gefängnis wird in der kandischen Provinz der 50er-Jahre ein Bischof durch die Beichte eines Häftlings mit einer vierzig Jahre zurückliegenden, tragischen Liebesgeschichte und eigener Schuld konfrontiert.

 

 

2 Punkte von Jonas Selisko:
Lilies durchbricht ein bis heute bestehendes Berührungsverbot - Homosexualität und katholische Kirche, darüber hinaus aber auch mit der Gesellschaft. Das Thema wird in den Bereich der Beichte, einem der Allgemeinheit verborgenen Raum persönlicher Schuld, zurückgedrängt. Die öffentliche Kommunikation ist unerwünscht bis nahezu ausgeschlossen, weshalb in einem von der Öffentlichkeit abgeschlossenen Raum, einem Gefängnis inszeniert wird. An einem Ort, wo eine Flucht vor der Konfrontation mit einer Liebesgeschichte zweier Jünglinge nicht möglich ist. Die Geschichte orientiert sich am Aufbau eines klassischen Liebesdramas. Die sich liebenden Protagonisten sind den die liebesbeziehungsverhindernden Umständen ausgeliefert. Allgemein ist sie unerwünscht und die in der Homosexualität liegenden hindernden Umstände, spielen neben den anderen eine eher untergeordnete Rolle. Ein Ausdruck für die Wesensgleichheit der Liebesbeziehung. Die Auflösung am Ende lässt die eigentliche in der Beichte vorgetragene Schuld erkennen. Sie liegt nicht in der homosexuellen Liebesbeziehung, sondern in dem, was für jeden moralisch höchst verwerflich ist.