_Frühlingserzählung_
(Conte de printemps)
Frankreich   1989    104 min    DVD    VHS

Standorte  Regisseure A-Z & Archiv
  
Genre  Liebesfilm   Drama   Komödie
Sprachen  VHS:   Deutsch   DVD:   Deutsch   Französisch   
Untertitel  DVD:   Deutsch   
  
Regie Eric Rohmer  
Drehbuch Eric Rohmer  
Schauspiel Florence Darel   Anne Teyssedre  
Kamera Luc Pages  
Musik Ludwig van Beethoven   Robert Schumann  

Inhalt 

Elegant-ironische Beziehungskomödie. Erster Film eines neuen Zyklus ("Vier Jahreszeiten") des französischen Autorenfilmers Eric Rohmer.

 

 

5 Punkte von geigenzart:
Mal abgesehen davon, daß die getragene Mode in dem Film ganz schön vom Zahn der Zeit angefressen ist, ich finde den Anblick der Blusen und Blousons der auslaufenden 1980er und die Postwavefrisuren grauen- bis schmerzhaft hässlich(das musste ich jetzt los werden, obwohl die nachgewachsenen Generationen sicherlich gerade dem viel abgewinnen können), ja, mal abgesehen davon überzeugendes Autorenkino. Manchmal habe ich das Bedürfnis nach genau der Art von Film, abseits von Gesellschafts- oder Sozialblackoutdramen, von Filmen, die zwanghaft ihre Protagonisten mit Unglück, Wahnsinn oder Naturkatastrophen überschütten müssen, in dem Glauben, nur so könne man wahre ausdrucksstarke Emotionen transportieren. Nein, eine Handlung, deren Geschehen und deren Geschichte sich aufgrund der Dialoge entwickelt. Aufgrund dessen die Charaktere am Ende nicht mehr die selben sind wie am Anfang, so wie wenn man nach einer Reise nicht mehr derselbe ist wie vor der Reise. Ohne großartige Häutungen. Die Vorzeichen haben sich verändert. Wie man vielleicht merkt: der Film regt sehr zum Nachdenken an - über sich und über die anderen und wie man miteinander lebt und was dabei alles passieren kann, wie eben noch alles in Ordnung ist und man hat bloß ein falsches Wort an der falschen Stelle gesagt und man hat sich mit der besten Freundin für eine Woche ernsthaft verkracht. Das leistet der Film auf unaufdringliche Weise. Die Hauptdarstellerin ist nicht umsonst Lehrerin für Philosophie an einem Gymnasium. Und eine Bukowskieweisheit fällt mir zu dem Film ein: es sind die vielen kleinen Katastrophen, die einen fertig machen. Unbedingt sehenswert, wenn es mal unspektakulär und trotzdem spannend sein soll.