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Argentinien   2007    87 min    DVD     
 

Standorte  Queer
  
Genre  Drama   Queer
Sprachen  Deutsch   Französisch   Spanisch   
Untertitel  DVD:   Deutsch   Französisch   
  
Regie Lucia Puenzo  
Drehbuch Lucia Puenzo  
Schauspiel Ricardo Darin   Inés Efron   Valeria Bertuccelli   Cesar Troncoso   Jean Pierre Reguerraz   Martin Piroyansky   Guillermo Angelelli   Lucas Escariz   Luciano Nobile   German Palacios   Carolina Pelleritti   Ailin Salas  
Kamera Natasha Braier  
Musik Andres Goldstein   Daniel Tarrab  
Literaturvorlage Sergio Bizzio  

Inhalt 

Eine mit dem "Adrenogenitalen Syndrom" geborene junge Frau muss sich mit dem gesellschaftlichen Druck auseinander setzen, der jede Abweichung von der Geschlechter-Norm ächtet. Ein Chirurg will eine "richtige" Frau aus ihr machen, sie jedoch geht daran, mit dem gleichaltrigen Sohn des Arztes, der sich seiner sexuellen Orientierung ebenfalls nicht ganz klar ist, der eigenen Identität nachzuspüren. Ein kämpferischer, dabei jederzeit unterhaltsamer Film, der sein Thema mit entwaffnender Direktheit angeht.

 

 

5 Punkte von anonym:
Dies ist der erste Film zum Thema Intersexualität, den ich sah und ich bin sehr begeistert von der Art und Weise, wie er mit diesem schwierigen Thema umgeht. Anstatt irgendeinen einfach gestrickten Konflikt um eine verkitschte Liebesgeschichte zu spinnen, arbeitet die argentinische Regisseurin mit authentischen, aussagekräftigen Bildern. Sie verzichtet auf gekünstelte Handlungsstränge oder Dialoge und wagt es Dinge unausgesprochen zu lassen, der Geschichte die Möglichkeit zu geben sich zu entfalten und offene Fragen zu lassen. Die Bilder des Films werden von düsteren und tristen Farben dominiert, es gibt viele Blau- und Grüntöne. Die Handlungen sind dominiert von Schweigen und den Zwängen, einem Bild gerecht zu werden, das man für sich selbst nicht annehmen möchte, aber alle anderen es von einem verlangen. Sehr interessant an diesem Film empfand ich die Entscheidung, die Figur Alex nicht unter ihrem Körper, sondern unter der Reaktion des Umfelds leiden zu lassen. Sie möchte sich nicht entscheiden. Sie erfährt ihre eigene Körperlichkeit nur durch die Reaktion anderer als krankhaft. Und auch ihr näheres Umfeld sowie der Zuschauer erfahren sie als attraktiv, interessant, anziehend und schön anstatt als abstoßend. Gerade hierin liegt die Stärke des Films, keine Entscheidung zu diktieren, sondern vielmehr direkt den Zuschauer zu fragen, warum eine Entscheidung so nötig sei. Wozu man diese strenge Bipolarität an Geschlechtervorstellungen benötigt.