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5 Punkte von anonym: Dies ist der erste Film zum Thema Intersexualität, den ich sah und ich bin sehr begeistert von der Art und Weise, wie er mit diesem schwierigen Thema umgeht. Anstatt irgendeinen einfach gestrickten Konflikt um eine verkitschte Liebesgeschichte zu spinnen, arbeitet die argentinische Regisseurin mit authentischen, aussagekräftigen Bildern. Sie verzichtet auf gekünstelte Handlungsstränge oder Dialoge und wagt es Dinge unausgesprochen zu lassen, der Geschichte die Möglichkeit zu geben sich zu entfalten und offene Fragen zu lassen.
Die Bilder des Films werden von düsteren und tristen Farben dominiert, es gibt viele Blau- und Grüntöne. Die Handlungen sind dominiert von Schweigen und den Zwängen, einem Bild gerecht zu werden, das man für sich selbst nicht annehmen möchte, aber alle anderen es von einem verlangen. Sehr interessant an diesem Film empfand ich die Entscheidung, die Figur Alex nicht unter ihrem Körper, sondern unter der Reaktion des Umfelds leiden zu lassen. Sie möchte sich nicht entscheiden. Sie erfährt ihre eigene Körperlichkeit nur durch die Reaktion anderer als krankhaft. Und auch ihr näheres Umfeld sowie der Zuschauer erfahren sie als attraktiv, interessant, anziehend und schön anstatt als abstoßend. Gerade hierin liegt die Stärke des Films, keine Entscheidung zu diktieren, sondern vielmehr direkt den Zuschauer zu fragen, warum eine Entscheidung so nötig sei. Wozu man diese strenge Bipolarität an Geschlechtervorstellungen benötigt.
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