_Unloved_
Japan   2001    113 min    DVD     
 

Standorte  Asien - Cinema
  
Genre  Drama
Sprachen  Japanisch   
Untertitel  DVD:   Deutsch   
  
Regie Kunitoshi Manda  
Drehbuch Kunitoshi Manda   Tamami Manda  
Schauspiel Shunsuke Matsuoka   Toru Nakamura   Youko Moriguchi  
Kamera Akiko Ashizawa  

Inhalt 

Drama über eine unabhängige junge Frau im Japan der Gegenwart, die sich mit zwei völlig unterschiedlichen Männern einlässt.

 

 

5 Punkte von geigenzart:
Unloved-der Titel ist Programm. Ich finde es faszinierend, daß der Film, aus dem Jahr 2001, so sehr an Filme von Fassbinder erinnert: streng komponierte Bilder, meist auf die strengen typisch japanischen Innenräume ausgerichtet, also Linien, horizontal, vertikal, woran sich nicht nur die Inneneinrichtgung, Tisch, Schränke sondern auch das Bild und somit das Auge des Betrachters ausrichtet. Dazu die strenge Choreografie der Darsteller, die entlang dieser Linien gehen und stehen, stehen bleiben, dort verharrend sprechen - meist in die Kamera mit dem Rücken zum Rest des Geschehens. Oder man sieht die Hausdarstellerin im Profil. Alle Kameraeinstellungen statisch, es wird bloß herangezoomt oder fokusiert. Das trägt alles ingesamt viel zur Kühle des ganzen Films bei. Einzig die sparsam eingesetzte Musik bringt etwas Wärme hinein. Wer Fassbinder mag oder mal mochte, sollte sich die japanische moderne Variante unbedingt ansehen. Auch vom Thema her trifft man hier Fassbinder - unterschiedliche soziale Schichten, aus denen ein Entrinnen aussichtslos scheint und dazu die Frage wie arrangiere ich mich damit. Nur die Frau weiß von Anfang bis Ende, was sie will und wer sie ist. Dabei muss sie sich mit den zwei aus unterschiedlichen Richtungen kommenden Männer herumschlagen, zum Glück nur im übertragenen Sinn, die, verstockt und uneinsichtig und egozentrisch wie Männer nun einmal oft sind, nicht nur in Japan, im Gegensatz zu ihr nicht wissen, was sie wollen und wer sie sind. All den Frust, der daraus resultiert, leiten sie an ihr ab. Die Handlung wird sehr von den Dialogen und Auseinandersetzungen getragen. Deswegen hat der Film, ähnlich wie bei Fassbinder, auch wie beim Lars von Trier -Film "Dogville", etwas dramen- und theaterhaftes. Es könnte auch gut als Stück in einem Theater funktionieren. Für mich hat sich der Film gelohnt. Man sollte ihn mit einer großen Tasse heißen Tee und einer Decke und seinem Lebensabschnittsbegleiter ansehen, um sich warm zu halten und gemeinsam froh zu sein wie der Film ausgeht.