Für polnische KZ-Häftlinge bedeutet die Befreiung 1945 nicht wirkliche Freiheit, sondern Internierung in einem anderen Lager: Ihr Schicksal hat sich nur in das freierer Gefangener verändert. Wajdas Film betreibt selbstkritische polnische Vergangenheitsbewältigung mit bitteren und ironischen Schlaglichtern auf die nationale Mentalität und die Schwächen der menschlichen Natur. Eine durchgehend überzeugende, eindringliche Schilderung der KZ-Haft und der dadurch bedingten psychischen Verheerungen durch die Erfahrung menschlicher Bosheit, durch Hunger und Todesangst. Im Mittelpunkt steht ein Literat, der sich nur in Zynismus zu retten vermag, zuletzt aber doch das Risiko einer ungesicherten Freiheit auf sich nimmt.