1 Punkte von mediacritique: Dieser Film inszeniert Judenmord und Selbstopfer ohne jede Allegorisierung; sein Antisemitismus verbirgt sich nur schlecht hinter einem opportun erscheinenden Antizionismus.
Am Ende des Streifens sprengt sich ein palästinensischer Selbstmordattentäter in einem israelischen Bus in die Luft. Seine jüdischen Opfer bleiben unsichtbar, die Tat erscheint als verzweifelter Widerstand gegen einen übermächtigen Feind. Dem kunstsinnigen Publikum wird Verständnis und Einfühlung ermöglicht: Erst zünden anti-israelische Monologe wie Sprengsätze, dann kommt es zum Suicide Attack als moralisch legitimiertem Erlösungsakt. Stehende Ovationen für den in Szene gesetzten Judenmord beendeten die Berlinale-Aufführung. Die Kulturstaatsministerin Christina Weiss, die den deutschen Verleih des Filmes fördert, konnte sich zufrieden zeigen. Inzwischen besorgt Deutschlands Schicksalsexperte Bernd Eichinger mit seiner Firma »Constantin-Film« den Vertrieb des Judenmörderdramas.
0 Punkte von j.k.r.: für die europäische sicht auf den konflikt im nahen osten muss dem film widersprochen werden. die identifikationsfiguren werden dem drama entsprechend als gut veranlagt, aber von widrigen umständen verleitet dargestellt. würde der film in seiner dennoch kritischen auseinandersetzung mit der ideologie und systematisch arbeitenden hamas so in den palestinesischen gebieten gezeigt, hätte er vielleicht gar eine pädagogisch positiv wirkende funktion. allerdings ist unwahrscheinlich, dass der film dort öffentlich aufgeführt worde.
aber für den europäischen markt betrachtet, forciert paradise now nur eine verschiebung von tätern zu opfern, dessen subtext antisemitisch ist. von einem unreflektierten einsatz an schulen ist abzuraten!
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