1 Punkte von Christiane: Langweilige Geschichte von selbstverliebten Darstellern, alle sehen nur sich keiner hört dem anderen zu, der Film ist zu keiner Zeit witzig oder geistreich. Gähn 4 Punkte von geigenzart: Hier besteht wieder das Problem, daß Komödie draufsteht. Der Film ist nicht lustig oder witzig, viel mehr bissig, fast fies. Sein Vorgänger "Lust auf anderes" ist wesentlich herzlicher und wärmer, auch der Nachfolger "Erzähl mir vom Regen." Gemeinsam haben sie die Fülle von Dialogen hier aber stark zerhackt und zerstückelt. Alle stammeln sie herum, führen ihre Sätze nicht zu Ende oder nuscheln in sich hinein. Niemand erwartet, daß der andere ihm überhaupt zuhört. Und versucht aus dem gleichen Grund auch gar nicht wirklich zu kommunizieren, teils aus selbstgefälliger Ignoranz, teils aus Angst vor der Wahrheit: nämlich, daß man vielleicht tatsächlich dem anderen egal ist. "Schau mich an" klingt wie ein Hilferuf der Hauptfigur, die ausgerechnet Lolita heißt und sich gar nicht als solche empfindet. Eine Figur voll Selbstzweifel, Unsicherheit, Hass, Tochter eines erfolgreichen vom Erfolg gesättigtem Schriftstellervater, der nichts außer sich gelten läßt.
Er ist das Zentrum all der Protagonisten, die ihn umschwirren und etwas von ihm wollen oder deswegen gerade nichts von ihm wollen. Er ist im wörtlichen Sinn asozial - ein Kotzbrocken. Das sich im Laufe des Films einige Menschen von ihm distanzieren oder emanzipieren mildert die knochentrockene Härte dieser Gesellschaft von Empathieverweigerern. Unbedingt sehenswert, ehrlich und unbequem, unangenehm;-)
|