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5 Punkte von Luka Valentin: Gleich zu Beginn eine der eindrücklichsten Szenen des Films: Ein Mann und eine Frau unterhalten sich an einer Bar, beide sehen wir nur von hinten. Sie trennt sich von ihm, dem Vater ihres Kindes. Kurz nur sehen wir ihr hübsches Gesicht in der Spiegelfront des Barmanns, ansonsten bleiben wir ausgeschlossen. Nein, eingeladen fühlt sich der Zuschauer hier nicht.
Nana will mehr vom Leben als Mann und Kind, sie will berühmt werden. Doch die Karriere läuft schlecht, schon bei der Trennungsszene deutet es sich an, als sie von ihrem Ex 20 Franc leihen will. Den ganzen Film über läuft sie dem Geld hinterher, wird Diebin, wird Prostituierte, bis zu ihrem plötzlichen Tod. Während man noch glaubt, Godard hätte ein Plädoyer gegen die Ausbeutung der Frau gedreht, beschleicht einen bereits die Ahnung: Es geht in Wahrheit um die Unverständlichkeit dieses Geschlechts, darum, wie Godard, der Mann, sich in ihrer Nähe immer fühlt: Ausgeschlossen wie jemand, dem man den Rücken zugedreht hat.
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