_Hundstage (2001)_
Österreich   2001    116 min    DVD     
 

Standorte  Regisseure A-Z
  
Genre  Drama   Satire
Awards  Cannes: Großer Preis der Jury
Sprachen  Deutsch   
  
Regie Ulrich Seidl  
Drehbuch Ulrich Seidl  
Schauspiel Maria Hofstätter   Erich Finsches   Alfred Mrva   Gerti Lehner  
Kamera Wolfgang Thaler  

Inhalt 

Ein brütend heißes Wochenende im Wiener Süden. Schonungslose, dokumentarisch geprägte Gesellschaftsstudie. (Kino: 07/02 Alamode)

 

 

2 Punkte von rainer:
Liegts an den Hundstagen, am Land, am Regisseur oder warum haben alle einen zu laufen in diesem Film? Ich empfand diesen als ziemlich grotesk und deprimierend. Gezeigt werden Szenen aus dem Alltag - wenn man das überhaupt so nennen kann - verschiedener Charaktere in Österreich. Und da hat einer einen größeren Schatten als der andere. Sei es die notorische - anscheinend etwas minderbemittelte - Dauertramperin, die ihre Fahrer pausenlos zulabert und nervt, der frustrierte Nochehemann, der mit seiner Frau inklusive neuem Liebhaber die Wohnung teilt, die sadisitischen und cholerischen Partner verschiedener wehrloser Frauen oder ein erfolgloser Wachschutzbeamter. Man will mit keinem in diesem Film tauschen, zu grotesk sind die Szenen, die einem da geboten werden. Bleibt die Frage, was uns der Regisseur damit eigentlich sagen will.

4 Punkte von geigenzart:
Der Film ist kein Vergnügen. Insofern kann ich meinem Vorschreiber nur recht geben: grotesk und deprimierend. Ein Grund auch, warum ich ihn nicht am Stück sehen konnte/wollte. Unerträglich. Ich kenne auch seine Vorgängerfilme und habe Hundstage in deren Kontext eingeordnet und gesehen, was nicht viel hilft. Der Film ist schmerzhaft und verletzend. Hoffnungslos in der Darstellung von Unmenschlichkeit, Barberei und gegenwärtiger Tristesse, hervorragend eingefangen durch die immer wieder auftauchenden Endlosreihen von Baumärkten, Einkaufscentern und Konsumklötzen während der Autofahrtaufnahmen. Wenn mal so was wie Gefühle auftauchen, dann sind es aufgezwungene, erzwungene, aber keinerlei warme menschliche Regungen, nur Hass, Verzweiflung und Elend. Was will uns der Regisseur damit sagen? Ich weiß es auch nicht. Vielleicht: wie schlimm der Mensch ist in den Augen und im Kopf von Ulrich Seidel. Wenn dem so ist, tut mir Ulrich Seidel leid. Aber die Kraft noch zu haben und das mit einem Film vermitteln , das ringt mir dann doch Respekt ein. Muss man sich sehr überlegen, ob man den Film sehen möchte. Ich empfehle ihn deswegen nicht gerne weiter.